Skip to main content

G.A. Droege & Sohn GmbH & Co. KG im Interview

Als einer unserer ersten Kunden nutzt der Assekuradeur W. DROEGE & CO. GMBH & CO. KG seit Februar das neue Versicherportal, um die zukünftigen Anforderungen der Versicherer und Solvency-II zu erfüllen. Über die gemeinsame Entwicklung, Sinn und Ziel berichtet THOMAS ZIMMERMANN, Geschäftsführender Gesellschafter in einem Interview.


Wie schätzen Sie die Bedeutung von VAG / Solvency II ein?

Hoch. Ob Fluch oder Segen, wird sich zeigen. Insbesondere die Beziehung zwischen Versicherern und Dienstleistern wird sich dramatisch verändern. Die meisten, wie W. Droege & Co. auch, stehen vor einer sehr großen Herausforderung. Manche Dienstleister werden damit überfordert sein.

Wie wird sich die Interaktion zwischen Versicherern und Dienstleistern ändern? Was ist gesetzt und was ist unklar?

Für Versicherungsunternehmen kann es aus vielerlei Hinsicht sinnvoll sein, Funktionen oder Tätigkeiten aus dem eigenen Unternehmen auszulagern. Gründe hierfür können beispielsweise höheres Fachwissen, eine bessere Technik oder geringere Produktionskosten des Dienstleisters sein. Klar ist, dass es Outsourcing in der Vergangenheit bereits gab und auch zukünftig geben wird. Klar ist aber auch, dass die Gestaltung dieser Outsourcing-Prozesse zukünftig eine noch wesentlichere Anforderung an das Gouvernance-System der jeweiligen Versicherungsunternehmen darstellen wird, um die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen zu erfüllen. Und das hat selbstverständlich gleichlautende Auswirkungen auf die jeweiligen Dienstleister – und damit natürlich auch auf uns als Assekuradeur.

Welche Aufgabe sehen Sie bei den Versicherern? Welche Aufgabe bei Maklern und Versicherern?

Es gibt keine Aufgabe, die nur den einen oder anderen betrifft. Ein Dienstleister, ob Makler oder Assekuradeur, welcher zukünftig Teil eines Outsourcing-Prozesses sein will, muss sich den entsprechenden Anforderungen der Solvency-II-Rahmenrichtlinie stellen. Dabei ist der Spielraum für alle Beteiligten gering. Da die Ausgliederung nicht dazu genutzt werden darf, die Verantwortung für eine ordnungsgemäße Geschäftsführung an den Dienstleister zu delegieren, müssen die Outsourcing-Aktivitäten stets in der gesamtverantwortlichen Kontrolle des outsourcenden Unternehmens und damit im Zugriff des unternehmenseigenen Risikomanagements bleiben. Das auslagernde Unternehmen muss also immer ein hinreichendes Maß an Einflussnahme und Kontrolle auf die Tätigkeit des Dienstleisters haben und diese der Aufsichtsbehörde ebenfalls jederzeit gewähren können. Die Aufgabe für den Dienstleister ist mit der Erfüllung dieser Anforderungen somit vergleichsweise einfach und klar umrissen und gleichzeitig unglaublich schwer umzusetzen.

Welche Anforderungen bringt das für W. Droege & Co. als Assekuradeur?

Versicherungsunternehmen werden der Auswahl eines geeigneten externen Dienstleisters zukünftig eine noch höhere Bedeutung beimessen. Eine Vergabe von externen Dienstleistungen wird stets erst nach sorgfältiger Prüfung der internen Notwendigkeit und der Eignung des Dienstleisters, gemessen an den Anforderungen nach § 64a VAG und den MaRisk VA erfolgen. Wir müssen und wollen diesen erweiterten Anforderungen zukünftig gerecht werden. Neben dem Erhalt und dem Ausbau unserer hervorragenden Expertise müssen wir dabei unsere bisherigen Prozesse noch klarer als bisher definieren, umsetzen und die Transparenz dieser Prozesse noch stärker und vor allem permanent gewährleisten. Das trifft alle Bereiche wie Bestandsverwaltung, Leistungsbearbeitung, Rechnungswesen sowie interne Revision.

Was bedeutet das für tägliche Prozesse? Wie verändert sich die Zusammenarbeit zwischen Versicherer und W. Droege & Co. als Dienstleister?

Intern haben wir bereits in der Vergangenheit viele Themen umgesetzt bzw. in klaren Prozessen definiert, die es uns in manchen Punkten etwas einfacher machen, die Anforderungen von Solvency II zu erfüllen. Es gilt nun, wie in der letzten Frage schon kurz beschrieben, Feinjustierung zu betreiben und die sich daraus ergebenden Prozesse permanent einzuhalten und umzusetzen. Eine größere Herausforderung für uns ist jedoch die Anforderung Outsourcing-Prozesse fortlaufend zu beobachten. Dieser nachdrückliche „Wunsch“ zur permanenten Transparenz eines Dienstleisters ist neu. Es lag auf der Hand, dass dies nur mit einer nachhaltigen, technischen Lösung zu bewerkstelligen ist. Wir sind sehr froh, dass wir diese Lösung mit Hilfe des Portals von mb Support unseren Partnern nun anbieten können.

Welche Anforderungen bei der Konzipierung des mb Support Portal standen im Vordergrund?

Transparenz ist und war uns immer wichtig und wird in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Wir sind die verlängerte Werkbank unserer Versicherer und wollen dies auch weiterhin sein. Dazu ist es unter anderem nötig, unseren Partnern permanent die Möglichkeit zu eröffnen, Einblick in die Umsetzung ihrer Outsourcing-Prozesse zu geben. Das konnten wir in der Vergangenheit nur partiell und auf Anforderung – jetzt ist das anders.

Darüber hinaus wollten wir bei der Entwicklung eines solchen Programmes natürlich Doppelarbeit vermeiden und auf die von uns im Assekuradeur und Makler genutzte Anwendung openVIVA von mb Support aufzusetzen, um die vorhandenen Daten zu nutzen. Weiterhin sollte die Anwendung zukunftsfähig sein und die Option haben, ggf. auch unterschiedlichen Anforderungen von verschieden Versicherern gerecht zu werden, ohne dass es weiterer technischen Anpassungen bedarf.
Alle Punkte konnten wir mit mb Support in hervorragender Weise innerhalb kürzester Zeit umsetzen.

Welche Bedeutung hat ein solches Portal für W. Droege & Co und den Markt?

Wir können unglaublich hohe Transparenz gewährleisten, die Geschwindigkeit in der Kommunikation erhöhen und zukünftig neben unseren Versicherern auch unsere Makler-Partner anbinden, soweit wir Untervollmachten vergeben. Mir ist persönlich kein weiteres Portal bekannt, das Dienstleistern – ob Makler oder Assekuradeur – besser hilft, den zukünftigen Anforderungen der Versicherer gerecht zu werden. Insoweit wünsche ich mir natürlich, dass möglichst viele Dienstleister und Versicherungsunternehmen dieses Programm zukünftig nutzen – es spart Kosten in der Weiterentwicklung und erleichtert die virtuelle Kommunikation untereinander.

Wann werden Sie das Portal integrieren bzw. einsetzen?

Das Portal ist seit Februar aktiv. Wir stellen es bereits unseren Partnern bei den Versicherungsunternehmen vor. Wir haben 100 Lizenzen erworben. Neben unseren Mitarbeitern werden wir alle unsere Partner, für die wir als Dienstleister tätig sind, mit entsprechenden Zugängen ausstatten.

Website: G.A. Droege & Sohn GmbH & Co. KG

Portal, Solvency II